Was kann man beim oder durchs Schnapsen lernen?

Im letzten Blogbeitrag haben wir uns mit einem sehr technischen Thema beschäftigt. Es ging um die Gabel und das Gabelspiel und wie im richtigen Leben, muss das Halten von Gabeln ja auch erst erlernt werden 😉 (Der Beitrag findet sich weiter unten)

Aber wem das Ganze zu technisch ist, der kann im nachfolgenden Beitrag lesen, welche Aspekte man vom Schnapsen fürs reale Leben lernen und mitnehmen kann. Viele werden mich sicher steinigen, ganz nach dem Motto „Was will der, is ja nur ein Kartenspiel“, aber ganz so einfach lasse ich solche Sätze nicht stehen.

Heute wieder Pech gehabt und schon einige Bummerl verloren? Es gibt viele Spieler, die auf Pechsträhnen sehr emotional reagieren. Aber liegt nicht gerade im emotionalen Rausch der Fehler? Viele werden es kennen und es ist definitiv ein Fakt, dass man Entscheidungen aus der Emotion heraus nie so gut treffen kann, als wenn man sich in einem voll fokussierten Zustand befindet. Manchmal muss man eben geduldig sein und Verlieren gehört nun mal beim Schnapsen dazu. Es liegt in der Natur dieses Spiels „dauernd aufn Deckel zu bekommen“, aber Geduld und Ausdauer macht sich schlussendlich belohnt. Verlieren will gelernt sein und im realen Leben ist es ähnlich. Rückschläge und Niederlagen sind nicht da, um daran zu brechen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen.

Die Taktik beim Schnapsen ist nicht zu unterschätzen, vor allem, wenn man oft gegen jemanden spielt, kann man sich eine gewisse Taktik zurechtlegen, welche genau auf den Gegner angepasst ist. Hier sollte man immer den inneren „Taktikfuchs“ hervorzaubern und sein Spiel an den Gegner anpassen. Es gibt nämlich keinen Blueprint beim Schnapsen, der dir sagt so und so musst du spielen und du bist der Beste. Ganz im Gegenteil: Der Beste ist der, der seine Taktik an den Gegner anpasst und dadurch die meisten Spiele gewinnen kann und genau das kann in alltäglichen Situationen auch der Fall sein. Denken wir nur ans Verhandeln, egal ob bei Gehaltsverhandlungen oder einer Verhandlung am Flohmarkt. Das beste Ergebnis für einen selbst erzielt man, wenn man sich vorab eine Strategie oder Taktik zurechtlegt. Und man sollte sich immer bewusst sein wer einem entgegensteht.

Darf ich euch die Königsdisziplin vorstellen: die Selbsteinschätzung. Diese ist wahrscheinlich am schwierigsten zu erlernen, egal ob im realen Leben oder beim Schnapsen. So ist es beispielsweise beim Schnapsen enorm wichtig seine eigenen Fähigkeiten zu kennen, um seine Siegesserien besser einschätzen zu können und nicht in Größenwahn zu verfallen. Wenn man seine Fähigkeiten kennt, kann man auch seine Möglichkeiten am besten ausnutzen, so ist die Höhe des Buy Ins immer mit höheren/niedrigeren Fähigkeiten der Gegner gekoppelt. Bei schnopsn Cash gibt es beispielsweise einen großen Unterschied zwischen dem Spielerpool der bereit ist für 50 Cent und dem Spielerpool der bereit ist für 5 € zu spielen. Sein eigenes Können überschätzen birgt die größte Gefahr oft zu verlieren.

Es bleibt als Resümee zu sagen, dass natürlich Schnapsen nur ein Spiel ist und so sollte es auch wahrgenommen werden. Am Ende kann uns das Spielen aber auch eine Lehre für viele Dinge sein, denn man darf nie vergessen, dass das Spielen immer ein Abbild der Wirklichkeit ist, ohne große Konsequenzen zu spüren. Wir wünschen euch weiterhin viel Spaß und Glück beim Spielen.