Wann sollte man mit dem 40er in der Hand Zudrehen und wann nicht?

04.08.2021 11:29
In diesem Artikel widmen wir uns ausschließlich dem “40er Spiel“, wenn ich diesen von Beginn in der Hand halte und noch dazu zum Ausspielen dran bin. Gerade für Anfänger ist es sehr wichtig die maximale Punkteanzahl mit guten Karten herauszuholen.

Wann sollte man mit dem 40er in der Hand Zudrehen und wann nicht?

Hände mit 40er mit denen man zudrehen sollte

Natürlich gibt es nicht immer eine Garantie, dass man mit der jeweiligen Hand beim Zudrehen auch zu 100% gewinnt, man kann jedoch das eigene Spiel mittels Wahrscheinlichkeitsrechnung auf lange Sicht verbessern. Dies ist also nur eine Empfehlung unsererseits, die Anfängern eine Orientierung geben soll; sollte nämlich bei diesen Händen nicht zugedreht werden, könnte sich die jeweilige Hand verschlechtern und man verliert unter Umständen. Es ist auch zu beachten, dass es auch stets auf den jeweiligen Spielstand und die offene Atout-Karte draufankommt. Folgende Starthände sollten durch Zudrehen mit großer Wahrscheinlichkeit in einen “Dreier“ umgewandelt werden: 40er mit

·         mindestens einem weiteren Atout (1)

·         maximal drei Farben und ein Ass (2)

·         maximal zwei Farben und ein 20er (3)

Erklärungen:

(1)      Die einzige Kombination, die hier ein wenig unsicher ist, ist jene, wenn ich den Atout-10er habe und das Atout-Ass abgeht. Trotzdem habe ich gute Gewinnchancen, da in meinem Blatt folge- dessen nur drei Farben vorkommen. Angenommen der Gegner hält schlimmstenfalls das Atout-Ass, selbst dann habe ich mit dem 10er und dem König schon 14 Punkte. Spielt mein Gegner nun das Ass der „fremden Farbe“ aus, habe ich das Spiel gewonnen.

(2)      Die Wahrscheinlichkeit, dass der Gegner auch zwei Atout von Beginn an hat, ist gering. (ca. 11%) Wenn wir nun von einem Atout ausgehen, kann uns wiederum das Ass der „fremden Farbe“ helfen.

(3)      Hält der Gegner nur ein Atout, können wir ziemlich sicher auch unseren 20er ansagen, machen somit einen 3er und verschaffen uns einen großen Schritt Richtung Sieg.

Hände mit 40er die ein wenig unsicher sind bzw. bei denen man nur zudrehen sollte, wenn es der Spielstand erfordert

·         vier Farben und ein Ass (1)

·         drei Farben und ein 20er (2)

Erklärungen:

(1)      Hier könnte man auch leicht einen Dreier verlieren (vor allem wenn die beide hohen Atout fehlen). Wir empfehlen nicht zu zudrehen, denn selbst wenn dann der Gegner hier sticht, hat man gute Chancen das Spiel zu gewinnen. Mit einem Ass in der Hinterhand könnte man den Gegner am falschen Fuß erwischen.

(2)      Hier ist besonders wichtig, welche offene Atout-Karte liegt. Liegt ein Bube, sollte man eher nicht zudrehen.

Hände mit 40er mit denen man eher nicht zudrehen sollte

·         ohne Ass bzw. ohne 20er (1)

Erklärung:

(1)      Natürlich gibt es auch stets Spezialfälle, wo man abgesehen vom Spielstand, trotzdem zudrehen sollte. Hier nur ein Beispiel: 40er und drei Zehner (es ist eher unwahrscheinlich, dass der Gegner zwei Asse und ein/zwei Atout hält). Schnapsanleitungen kann man ohnehin nicht wie ein Kochrezept anwenden, da das Spiel situationsbedingt gespielt werden muss; trotz alledem, ermöglich euch eine Anleitung ein solides Spiel.

Wenn ich nicht zudrehe, wie Spiele ich weiter?

Erfahrene Schnapser wissen, dass man den Atout-König bei der Ansage des 40ers ausspielen sollte, wenn sich im eigenen Blatt eine weitere Dame bzw. König befindet, da bei Draufgeben des Gegners ein 20er gehoben und somit ein 3er geschrieben werden kann. Für Anfänger könnte dieser Tipp aber doch hilfreich gewesen sein. Sollte ich keinen 20er und kein Ass heben, empfehlen wir Atout nachzuspielen, um vielleicht nach erneutem Heben zudrehen zu können