Besondere Spieltaktiken

18.11.2021 13:15

Beim Schnapsen ist es enorm wichtig nicht immer routinemäßig zu spielen, um für den Gegner nicht leicht durchschaubar zu sein. Hier ein paar spezielle Spieltaktiken, die eure Spielrepertoire möglicherweise ein wenig erweitern könnten:

Besondere Spieltaktiken

Das “10er Spiel“

Für erfahrene Schnapser wird das, von uns hier titulierte, “10er Spiel“ natürlich ein Begriff sein. Paradebeispiel: Mein Gegner spielt einen färbigen König aus und ich vermute, dass er als nächstes den dazugehörigen Zehner ausspielt. Ich halte in meiner Hand das Ass dazu. Meine Hand ist nicht so schlecht und ich kann mir erlauben den König nachzulassen. Optimal ist, wenn ich zum Ass beispielsweise auch die Dame in der Farbe habe, dann kann ich nämlich bei erfolgreichem “21er Stich“ (Ass/Zehn), die Dame nachspielen und dem Gegner vielleicht auch noch ein Atout herauslocken. Wenn es möglich ist, also nicht die Karte der gleichen Farbe draufgeben, sondern etwas anderes. Diese Taktik würde ich aber nur verwenden, wenn ich den Zehner beim Gegner vermute, ich nicht Gefahr laufe, dass mein Gegner erfolgreich zudreht und ich außerdem geeignet draufgeben kann. Man sollte das “10er Spiel“ also nicht um jeden Preis durchboxen. Aufpassen: Erfahrene Spieler spielen den Zehner vielleicht nicht nach, auch hier gilt, wechselt ab und lasst euch nicht durchschauen, werdet variantenreich.

Der Kartensammler

Manchmal hat man während eines Spiels so eine gute Hand, dass man diese nicht zerstören möchte. Ich sammle Atout, Asse und Zehner so lange, bis der Talon aufgebraucht ist und ich alle Stiche in meiner Hand habe. Doch Vorsicht, diese Spieltaktik eignet sich nur, wenn ich mir sicher bin, dass ich auch gewinne und somit der Gegner vorher nicht genug bekommt. Des Weiteren sollte ich auch keine Punkte verschenken, das heißt, wenn ein 2er beispielsweise möglich ist, sollte ich auch dies im Auge behalten. Achtet auch darauf, was ihr draufgebt (Gefahr eines blanken Zehners sollte nicht außer Acht gelassen werden), nicht dass ihr am Ende verliert. Manchmal ist “Der Kartensammler“ eine gute Taktik, doch seid euch der Gefahren bewusst.

Der Köder

Mein Gegner spielt sehr aggressiv, spielt hohe Farbkarten aus. Mein Gegner hat vermutlich gute Karten, doch ich habe noch bessere Karten. Ich habe beispielsweise zwei Atout und mein restliches Blatt ist auch sehr in Ordnung. Ich gebe ein- oder zweimal drauf und hoffe, dass mein Gegner zudreht. Ich bin mir sicher, dass mein Gegner nach dem Zudrehen nicht genug bekommt, da ich eine super Hand in der Hinterhand habe. (aufpassen auf mögliche Ansager) Diese Taktik ist nur selten anwendbar (aber gewinnbringend, wenn gekonnt (meist geht ein 3er bei mir)) und sollte nur verwendet werden, wenn man seinen Gegner besser einschätzen kann. Man versucht also den Gegner auf dem falschen Fuß zu erwischen, dies eignet sich perfekt, um dazwischen mal einzustreuen.

Eine Not zur Tugend machen

Wenn ich merke, ich verliere so oder so einen 2er, dann einfach zudrehen. Auch wenn ich nur gewinne, wenn auf dem letzten Blatt diese und jene Karte liegt, dreht bei einer aussichtlosen Lage einfach zu. Oftmals wird aus einer Not heraus, ein erfolgreiches Zudrehen geboren. Auch wenn es noch so aussichtlos wirkt, in dieser Situation gilt einfach, Mut zum Risiko. Wir haben wieder ein Video zu diesen besonderen Spieltaktiken, mal schauen welche Ihr erkennen könnt